Ulrike Northoff ist künstlerische Leiterin der Konzertreihe Musik im Schloss (www.musik-im-schloss.de), bei der in Bad Homburg in der historischen Schlosskirche international renommierte Künstler und Ensembles auftreten.
Das Schloss mit seinen wundervollen Gärten gehört wohl zu den schönsten Barockanlagen Deutschlands. Heinrich von Kleists Drama "Prinz von Homburg" hat die ehemalige Residenz der Landgrafen von Hessen-Homburg vor den Toren Frankfurts weltbekannt gemacht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die preußischen Könige und deutschen Kaiser, wohl auch wegen der erholsamen Lustbarkeiten in dem durch seine Heilquellen schon damals berühmten Bad "Homburg vor der Höhe", zwischen 1866 und 1981 nur zu gerne des Sommers hier verweilten. Selbst der Prince of Wales nebst höchstem englischem und russischem Adel suchte hier Kurzweil, Erholung und Heilung. Dem Mäzen Isaak von Sinclair ist es zu verdanken, dass das Dichtergenie Friedrich Hölderlin künstlerisch entscheidende Jahre seines tragischen Lebens im Homburger Schloss als Hofbibliothekar verbrachte..
In seiner Vielseitigkeit reicht das Programm "Musik im Schloss" von Orgelkonzerten über intime Solo-Abende und Auftritte preisgekrönter Kammermusikensembles bis zu Chormusik (Oratorien, a-capella-Werke, Gospel) und Orchesterwerken. Regelmäßig sind ausgewählte Konzerte im Hessischen Rundfunk zu hören, beispielsweise ein Solo-Abend des weltweit auf allen wichtigen Konzertpodien bekannten Geigers Christian Tetzlaff mit Bach-Sonaten und -Partiten oder ein Klavierabend mit Homero Francesch. Ebenso übertrug der Hessische Rundfunk live ein Konzert des Tetzlaff-Quartetts. Auch der israelische Cellist Gavriel Lipkind - "der neue Stern am Cellohimmel" (FAZ) - wurde zweimal übertragen, wobei sein exorbitantes Programm "In Search of New Worlds" mit seinem Quartett besondere Akzente setzte.
Weitere herausragende und von der Kritik gefeierte Höhepunkte waren das Gastkonzert des Orgelimprovisators Pierre Pincemaille (Paris), der weltweit bekannten Geigerin Midori, drei ungewöhnliche Quartett-Formationen (vier Saxophone, vier Querflöten, vier Celli), Klavierabende mit Lilya Zilberstein, Franz Vorraber u.a. sowie Aufführungen von Händels "Messias", Bachs "Weihnachtsoratorium" und "H-Moll Messe" und Auftritte preisgekrönter Chöre wie des Maulbronner Kammerchores (Sieger des Deutschen Chorwettbewerbs), der Frankfurter Kantorei, des Posener Knabenchors oder des Leipziger Vocalensembles (Thomaskirche Leipzig) u.a.. Besondere Formationen wie etwa das Blechbläserquintett der Berliner Philharmoniker oder das Jochim-Schäfer-Trompetenensemble locken regelmäßig zahlreiche Besucher in die stimmungsvolle Schlosskirche des Homburger Landgrafenschlosses. Auch das mitreißende Gospelkonzert des Chores "Gospel Generation" mit Band und den Solisten Helmut Jost und dem schwarzen Sänger David Thomas ist zu nennen. Dazu kommen herausragende Ensembles wie u.a. das Abegg-Trio, das Gewandhausquartett, das weltweit die älteste Kammermusikformation darstellt oder etwa im Bereich der Alten Musik das Leipziger Barockorchester. Hervorragende Orchester wie etwa das EUBO (Europäisches Barockorchester), das Deutsche Radiokammerochester, das Beethoven-Akademieorchester Krakau und die Deutschen Bachsolisten sind immer wieder mit ausgewählten Programmen zu hören. Auch außerhalb klassischer Musik bieten faszinierenden Tangoabende, die mit modernen Kompositionen (Gabriel Rivano, Raúl Jaurena/Grammypreisträger) den Tango quasi neu interpretieren, eine dichte kammermusikalische Atmosphäre und faszinieren das Publikum.
International gefragte Orgelgrößen wie etwa Jane Parker-Smith (London), Cristina Banegas (Montevideo) u.v.a.m. gastieren regelmäßig auf der Großen Bürgy-Orgel, einem historisch originalgetreu rekonstruierten, dreimanualigen Instrument von 1787 (mit Echowerk). Seit 2006 findet ein Internationaler Orgelsommer im Schloss statt, bei dem interessante Organisten und Organistinnen zu Gast sind. Ausgeweitet auf den Internationalen Orgelsommer im Taunus, findet dieser nun in 5 Städten statt, wobei er viele Besucher regelmäßig mit hochkarätigen Programmen und Künstlern an hervorragenden Orgeln überrascht.
Im Pianobereich bieten die Bad Homburger Bechsteinkonzerte im Rahmen der Reihe herausragenden Pianisten und Nachwuchstalenten durch Meisterkurse einen prominenten Aufführungsort in den Gemächern des Schlosses Dazu gehören Stars wie Lilya Zilberstein, Homero Francesch u.a. und Jungtalente wie Rosa Hong aus Kanada oder der Bechsteinpreisträger Amir Tebenikhin u.a.
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